Kirchenrundgang

Ein Festsaal zur Ehre Gottes

Kirche offenSeit einem Jahrtausend ist St. Stephan ein Ort des Glaubens und des Gebets. Die ursprünglich romanische Kirche wurde 1789 durch einen klassizistischen Bau ersetzt. Der Bombenangriff am 16. März 1945 zerstörte St. Stephan nahezu vollständig. Beim Wiederaufbau in den Jahren 1950-1952 unter Dekan Wilhelm Schwinn wurde die Kirche außen originalgetreu rekonstruiert, innen entstand ein schlichter Bau, der mit einzelnen Elementen noch an die Baugeschichte erinnert. Die mit Stuck dekorierten Dreiviertelsäulen wurden wieder hergestellt, das Gesims über den Fenstern erneuert, der Altarraum mit einem Chorgestühl gestaltet, die Krypta und die Michaelskapelle wieder aufgebaut.

Das ursprüngliche Inventar von St. Stephan ist durch den Krieg verloren gegangen. So wurde die Kirche in den 50er Jahren mit alten und modernen Kunstwerken neu ausgestaltet.

Mehr Information zur Geschichte finden hier.

Altarraum und Kreuzigungsgruppe

Der Altarraum ist von eindrucksvoller Schlichtheit. Das Chorgestühl um den Hochaltar erinnert an die benediktinischen Ursprünge der Kirche. Aus dem Hochaltar unter der Kreuzigungsgruppe wächst das Kreuz: Christus, das letzte Opfer. Christus, der ohne Dornenkrone dargestellt wird, ist hier der gekreuzigte und zugleich schon erhöhte auferstandene Herr. Unter dem Kreuz stehen Maria und Johannes. In ihren Gesichtern ist nicht nur das Geschehen am Kreuz, sondern auch der Schrecken des letzten Weltkriegs zu lesen. Helmut Ammann hat diese Kreuzigungsgruppe aus Lindenholz 1954 für St. Stephan geschaffen.

Mehr über Helmut Ammann….


„Des Wachstums Inbegriff ist räumliches Gefüge, ein Turm der Seele, Baum, der sich verzweigt. Sein Auf und Nieder sind die Atemzüge, in denen Gott sich austeilt und verschweigt.“Helmut Ammann

Der Makonde-Leuchter

Makondeleuchter 1Der Makonde-Leuchter aus Tansania ist ein Symbol der 1992 geschlossenen Partnerschaft des Evang.-Luth. Dekanats Würzburg mit der Lutherischen Kirche in Ruvuma/Tansania. Er zeigt den Auszug aus Ägypten mit Mose, darüber das Passahlamm und auf der anderen Seite Jesus Christus.

Taufnische

TaufnischeDas Taufbecken aus Bronze mit dem darüber platzierten Engel und der Osterleuchter stammen von der Künstlerin Ruth Speidel (1916-2021), die die Taufnische im Jahr 1953 gestaltete. Das Taufbecken wird von den drei Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes getragen.

TaufengelDen Deckel zieht ein Engel empor. In der Säule befindet sich dazu eine Mechanik mit einem Öldruckwagenheber, wie man sie Anfang der 50er Jahre in Autos mit sich führte. Die Spitze des Deckels ziert eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Die Reliefs darunter zeigen die Taufe Jesu im Jordan, die Hochzeit zu Kana und die Fußwaschung.


In der Taufnische finden Sie auch ein Buch für Ihre Gedanken und Gebete. Das Lesepult darunter ist mit einem Relief der Arche Noah gestaltet. Das großformatige Bild „Himmelfahrt“ von Thomas Lange (2000) ist eine Leihgabe des Museums am Dom im Tausch gegen Kreuzwegstationen, die St. Stephan der katholischen Kirche Stift Haug zur Verfügung gestellt hat.


Die Krypta

Am Eingang hängen Reliefs von Helmut Ammann: Links die Steinigung des Märtyrers Stephanus (Apostelgeschichte Kap. 6 und 7) und rechts Kreuz und Krone (Offenbarung 2,10: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“)


Kirche PietaDie restaurierte romanische Krypta dient als Andachtsraum und als Ort des Totengedenkens. Ein Lichtschalter befindet sich am Treppenabgang rechts. Die Pietà im Fenster wurde ebenfalls von Helmut Ammann gestaltet.

Auf dem Altar liegt eine Bibel, in der Sie gerne lesen dürfen.
Beim Verlassen der Krypta gehen Sie dem gekreuzigten, aber doch siegreichen Christus des Hochaltars entgegen.

Niederdeutscher Christus

Kirche Niederdeutscher ChristusDer spätmittelalterliche Christuskorpus an der südlichen Seitenwand lädt zur Betrachtung und zum Gebet ein. Hier können Sie auch eine Kerze anzünden. Bitte geben Sie eine kleine Spende für Kerzen und Blumenschmuck an den Kircheneingängen.

Michaelskapelle

Onghers Geisselung ChristiÜber dem Eingang zur romanischen Michaelskapelle hängt ein Gemälde, das die Geißelung Christi darstellt. Es wird Oswald Onghers (1628-1706) zugeschrieben. Die Kapelle diente während der Klosterzeit wohl als Friedhofskapelle mit Beinhaus. Heute wird sie als kleiner Gottesdienstraum genutzt.

Bedeutend ist das „Würzburger Kreuzaltärchen“ aus der frühen Riemenschneiderzeit (etwa 1480). Der Altar ist eine Plastik von Lothar
Stiller (Kleinrinderfeld).

Die Wandbilder (Walter Honeder 1954) zeigen Erscheinungen des Auferstandenen mit Maria Magdalena, dem „ungläubigen Thomas“, den Emmausjüngern und dem Fischfang am See Genezareth. Die bunten Glasfenster von Friedrich May (1979) stellen den Erzengel Michael und das Jüngste Gericht dar.

Die Bronze-Plastik „Gespräch am runden Tisch“ von Helmut Ammann ist ein Geschenk an die Kirchengemeinde anlässlich einer Ausstellung zum 100sten Geburtstag von Helmut Ammann.

Mosaike über den nördlichen Kirchentüren

Die Mosaike von Elisabeth Lacher–Hoffmann stammen vermutlich aus dem Jahr 1952. Sie stellen in der Mitte das Lamm mit dem Christusnimbus (Kreuz mit Strahlenkranz) als Zeichen der Erlösung dar. Die Taubenschwärme über den Türen links und rechts sind Sinnbilder der Geistesgaben nach Galater 5,22f.

Wichern-Gedenktafel

Kirche Wichern-ReliefDie Tafel erinnert an Johann Hinrich Wichern (1808 -1881), einen der Väter der modernen Diakonie in Deutschland und „Erfinder“ des Adventskranzes, der in seiner ursprünglichen Form 24 Kerzen hatte (siehe Relief rechts oben). Am 20.6.1849 hielt Wichern in St. Stephan eine Rede.

Bronzetafel von Heide-Birgitt Theiss (2006).

Orgel

Orgel2015Die große Konzert-Orgel wurde 1983 von Fa. Friedrich Weigle erbaut. Sie wurde damals nur teilweise realisiert und  in den Jahren 2014/15 durch Fa. Richard Rensch erweitert und fertig gebaut. Im Jahr 2021 wurde ein weiteres Register, eine Celesta der Firma Schiedmayer, durch Fa. Schindler eingebaut. Nun besitzt unsere Orgel 52 klingende Register mit insgesamt 3427 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal.

Mehr über die Orgel….

Glocken

Im Südturm hängen zwei Glocken aus Schlesien (Glogau und Bunzlau), im Nordturm eine mittelalterliche Glocke aus dem 13. Jahrhundert sowie die 1951 gegossene tiefste Glocke mit der Inschrift „Ehre sei Gott in der Höhe“. Ihr Abendläuten ist täglich um 21 Uhr zu hören.

Mehr über unsere Glocken…..


Weihnachtskrippe

krippe-fotoWissenswertes über die Stephaner Weihnachtskrippe….

Kunstwerke außerhalb der Kirche

Heuler Steinigung des Stephanus


Steinigung des Stephanus – Relief des Würzburger Steinbildhauers Fried Heuler (1952) über dem Haupteingang.
ReliefStephanshaus


Barockes Relief über dem Eingang des Stephanshauses: Es stammt vom Abtsbau des früheren Klosters und zeigt Stephanus, Petrus, Paulus, ferner Benedikt und Maria in den Wolken, die das Jesuskind auf die Weltkugel stellt, sowie bischöfliche Wappen.

HebräischVersöhnungsdenkmal (2001) auf dem Wilhelm-Schwinn Platz. Der Künstler Thomas Reuter aus Sommerhausen hat die ursprünglich für das Dritte Reich behauenen Steine wie eine aufbrechende Blüte zusammengefügt. Die Blütenblätter bestehen aus Mosaikplatten mit dem Wort „Versöhnung“ in verschiedenen Sprachen.
Mehr dazu finden Sie hier ….

 


Ein weiteres 2001 in der Justizvollzugsanstalt Würzburg gefertigtes „Denkmal zur Versöhnung“ befindet sich am Fußweg zwischen der Kirche und der Regierung von Unterfranken (Südseite).


St. Stephan Schwinnplatz Foto Matthias Hennicke
St. Stephan Schwinnplatz Foto Matthias Hennicke

Kirchenführer

Kirchenführer

Vielen Dank, wenn Sie uns helfen, die Stephanskirche zu erhalten: Spendenportal